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Neue Lesestreifen

Wir haben 2 neue Lesestreifen-Sets im Sortiment aufgenommen. Sie passen natürlich zum beliebten Blitzlesegerät. Kennst du unsere Lesestreifen schon?

Die Lesestreifen eigenen sich für das Lesetraining oder die Leseförderung von leseschwachen Kindern. Das primäre Ziel ist es, das Lesetempo durch Automatisierung und mit Sichtwortschatz zu erhöhen. Ein langsames Lesetempo belastet das Arbeitsgedächtnis, weil das Erlesene sehr lange gespeichert werden muss, bis das Wort- oder Satzende erreicht ist. Dadurch bleiben keine koginitiven Kapazitäten frei, um sich auf den Inhalt zu konzentrieren. Langsam lesenden Kindern fehlt somit oft das geforderte Leseverständnis.

 

Vorgehen

Am besten sind Trainingseinheiten von 10 - 20 Wörtern pro Woche. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das umzusetzen:

1. regelmässige Übungseinheiten in der Schule

2. während der Förderstunde / Lernbegleitung die Streifen das erste Mal
   lesen und besprechen uns sie anschliessend zu Hause üben

3. nur als Übung / Training für zu Hause

 

Ich persönlich arbeite im Normalfall nach Variante 2. Während der Lernbegleitung liest das Kind mir den Lesestreifen das erste Mal vor. Wir klären Unklarheiten. Anschliessend nimmt es den Lesestreifen nach Hause und übt ihn. Ich überlasse es dem Kind, wie oft es ihn zu Hause liest. In der nächsten Stunde bringt es die Lesestreifen wieder mit und liest sie mir vor. Wenn die Genauigkeit und das Tempo für mich in Ordnung sind, frage ich das Kind, ob es die alten Streifen nochmals nach Hause nehmen möchte oder ob es neue Streifen möchte. Meistens entscheidet sich das Kind dann für neue Streifen. Mir ist es wichtig, dass das Kind mit seiner Leistung zufrieden ist.

Wenn die Genauigkeit und das Tempo für mich noch nicht in Ordnung sind, schlage ich dem Kind vor, dass es die Lesestreifen nochmals nach Hause nimmt. Ich erläutere ihm, welches Ziel es beim Lesen erreichen sollte.

Im Normalfall ist das Kind mit meinem Vorschlag einverstanden.

 

Wenn es die Lesestreifen aber absolut nicht mehr mitnehmen will, zum Beispiel weil es sie "langweilig" findet, dann gebe ich ihm neue Lesestreifen mit und markiere die aktuellen Lesestreifen auf der Rückseite. So kann ich ihm diese Lesestreifen zu einem späteren Zeitpunkt nochmals als Übungssequenz mit nach Hause geben.

Die Motivation des Kindes muss stimmen, ansonsten übt es die Streifen zu Hause nicht und seine Lernfortschritte sind geringer. Das wiederum wirkt sich negativ auf seine Grundmotivatin fürs Lerntraining / für die Förderung aus.

Je nach Lernstand des Kindes eignen sich die Lesestreifen mit oder ohne Silbenmarkierung besser. Wenn mit den Lesestreifen mit Silbenmarkierung ins Lesetraining gestartet wird, kann als Steigerung des Schwierigkeitsgrades auf die Lesestreifen ohne Silbenmarkierung gewechselt werden.

 

Lesestreifen: Pseudowörter

Die Lesestreifen eignen sich für die Kinder, denen die indirekte Lesestrategie und damit das phonologische Rekodieren noch Mühe bereitet. Das Ziel ist, dass sie mit den sinnfreien Graphemfolgen Sicherheit in der Lesesynthese gewinnen können. Es geht primär darum, die Technik der Rekodierung systematisch zu vermitteln und zu automatisieren.

 

Wenn die Kinder für die einzelnen Laute Handzeichen kennen, können sie die zur Unterstützung während der phonologischen Rekodierung einsetzen.

Oft ist es auch sinnvoll parallel zu dieser Fördermethode - oder direkt anschliessend - das sinnentnehmende Lesen auf Wörter- oder Satzebene zu trainieren: zum Beispiel mit unseren Lesestreifen "Einfache Wörter" oder mit den "Lies mal"-Heften vom Jandorf Verlag.

Die Auswahl der Pseudowörter erfolgte nach spezifischen Kriterien:
- ein- oder zwei- oder dreisilbige Wörter

- Vokale (V; auch Diphthonge) und dauerhaft artikulierbare Konsonanten (K),    zum Beispiel: m, f, s

- keine Konsonantenhäufungen: Vokal und Konsonant wechseln sich ab.
   Zum Beispiel: KVKV

- Plosive (d, t, g, k, b, p) erscheinen erst bei den letzten Lesestreifen mit den
   anspruchsvollsten Wörtern

 

Aufbau der Lesestreifen

Insgesamt sind es 12 Lesestreifen, deren Schwierigkeitsgrad aufeinander aufbaut.

 

Auf den ersten 4 Lesestreifen kommen einsilbige Pseudowörter mit einer KV-Struktur vor.

Lesestreifen I und II: mit den Konsonanten f, l, m, s und den Vokalen a, e, i, o, u, au, ei

Lesestreifen III und IV: mit den Konsonanten n, r, w und dem Graphem sch und den Vokalen a, e, i, o, u, au, ei

 

Auf den Lesestreifen V - VII stehen zweisilbige Pseudowörter mit einer KVKV-Struktur.
Konsonanten und Graphem: f, l, m, n, r, s, w, sch

Vokale: a, e, i, o, u, au, ei

 

Auf den Lesestreifen VIII - X stehen dreisilbige Pseudowörter mit einer KV-KV-KV-Struktur.

Konsonanten und Graphem: f, l, m, n, r, s, w, schVokale: a, e, i, o, u, au, ei

 

Auf den Lesestreifen XI und XII kommen dreisilbige Pseudowörter mit einer KV-KV-KV -Struktur vor: neu mit Plosiven und "h".

Konsonanten und Graphem: b, d, f, g, h, k, l, m, n, p, r, s, t, w, sch

Vokale: a, e, i, o, u

Lesestreifen: Einfache Wörter

Die Lesestreifen eignen sich für die Kinder, denen die Phonemsynthese noch Mühe bereitet. Wichtig ist, dass sie das Prinzip des Zusammenschleifens grundsätzlich verstanden haben. Mit den einfachen Wörtern auf den Lesestreifen soll der Automatisierungsprozess unterstützt werden. Das Ziel ist, dass das Kind mit kurzen ein- oder zweisilbigen Wörtern Sicherheit beim Rekodieren erlangen kann.

Dazu wurden die Wörter nach spezifischen Kriterien ausgewählt:
- ein- oder zweisilbige Wörter

- Vokale (V; auch Diphthonge) und dauerhaft artikulierbare Konsonanten (K),    zum Beispiel: m, f, s

- keine Konsonantenhäufungen: Vokal und Konsonant wechseln sich ab.
   Zum Beispiel: VKV, KVKV

- mehrheitlich lautgetreues Wortmaterial ohne orthographische
   Besonderheiten: das Ziel ist die lautsprachliche Einübung des
   Wortschatzes, so dass die orthographischen Besonderheiten eine
   untergeordnete Rolle spielen. Beim Üben auf die korrekte Aussprache des
   Kindes achten.

- Plosive (d, t, g, k, b, p) erscheinen erst bei den letzten Lesestreifen mit den
   anspruchsvollsten Wörtern (Ausnahmen: Opa, mit)

 

Aufbau der Lesestreifen

Insgesamt sind es 12 Lesestreifen, deren Schwierigkeitsgrad aufeinander aufbaut.

 

Lesestreifen I und II: einsilbige Wörter mit KV-Struktur und VK-Struktur

Lesestreifen III und IV: einsilbige Wörter mit KVK-Struktur

Lesestreifen V: zweisilbige Wörter mit VKV-Struktur

 

Lesestreifen VI und VII: zweisilbige Wörter mit KVKV-Struktur

Lesestreifen VIII: zweisilbige Wörter mit VKVK-Struktur

Lesestreifen IX: zweisilbige Wörter mit KVKVK-Struktur

 

Lesestreifen X: zweisilbige Wörter mit KVKV-Struktur und Plosiven

Lesestreifen: XI und XII: zweisilbige Wörter mit KVKVK-Struktur und Plosiven

Weiterführende Literatur

Mayer, Andreas (2013). Gezielte Förderung bei Lese- und Rechtschreibstörungen (2. Aufl.). München: Ernst Reinhardt.

 

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